Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) ergänzen ihren städtischen On-Demand-Shuttle-Service hvv hop um 20 autonome Fahrzeuge.

Mit ahoi wird hvv hop bald autonom

ahoi Projekt News | 21.03.2023

Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) ergänzt ihren städtischen On-Demand-Shuttle-Service hvv hop um 20 autonome Fahrzeuge. Im Projekt ahoi (das steht für Automatisierung des Hamburger On-Demand-Angebots mit Integration in den ÖPNV) sollen die Bausteine „On-Demand“ und „Autonomes Fahren“ in einem europaweit einzigartigen Anwendungsfall miteinander verknüpft werden. Ziel des auf insgesamt drei Jahre ausgelegten Förderprojektes ist es, bis Ende 2025 einen On-Demand-Betrieb mit einer gemischten Flotte aus autonom und manuell gesteuerten Fahrzeugen im öffentlichen Straßenraum zu entwickeln und unter realen Bedingungen zu testen.

Bund und Hamburg investieren in autonome Shuttles

Das Bundesverkehrsministerium unterstützt das Projekt mit rund 18 Millionen Euro. Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing übergab dafür den Förderbescheid im Beisein von Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende Dr. Anjes Tjarks und der Geschäftsführerin des Hamburger Verkehrsverbunds (hvv) Anna-Theresa Korbutt an VHH-Geschäftsführer Dr. Lorenz Kasch im Hamburger Rathaus.

 

„Wir wollen, dass die Menschen auch in Zukunft selbstbestimmt mobil sein können. Autonome On-Demand-Verkehre können ein Schlüssel sein, um bei steigendem Verkehrsaufkommen individuelle Mobilität zu erhalten. Denn das On-Demand-Shuttle kommt genau dann, wenn ich es brauche. Damit können wir in Großstädten die Straßen entlasten, Leerfahrten vermeiden und das Klima schützen. Um beim autonomen Fahren voranzukommen, brauchen wir mutige und innovationsoffene Partner. Ich bin sicher: Die gute Idee des autonomen hvv hop wird ihre Nachahmer finden.“

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr

 

„Im Dezember haben wir mit dem Bund vereinbart, die Metropolregion Hamburg zur Modellregion Mobilität zu entwickeln. Das autonome Fahren spielt dabei eine zentrale Rolle, denn es ist ein wichtiger Baustein, um den Hamburg-Takt in der gesamten Stadt anzubieten. Wir wollen mit dem Hamburg Takt für jede Hamburgerin und jeden Hamburger im 5 Minutentakt in 2030 ein öffentliches Verkehrsangebot bereitstellen. Damit verbessern wir den öffentlichen Verkehr in der ganzen Stadt maßgeblich. Um dies finanziell, organisatorisch und personell stemmen zu können, ist das autonome Fahren der zentrale Schlüssel. Mit der Unterstützung des Bundes gehen wir jetzt den ersten Schritt in Harburg: Wir wollen schon bis Ende 2025 20 autonome Fahrzeuge in den Realbetrieb nehmen, um den nächsten Meilenstein für den Hamburg Takt zu erreichen. Hierfür investieren wir gemeinsam mit dem Bund insgesamt 37 Millionen Euro ins Projekt.“

Dr. Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende

Auf dem Weg zum Hamburg-Takt

Für die Stadt Hamburg ist ahoi eingebettet in eine Gesamtstrategie, um den Hamburg-Takt in der ganzen Stadt anbieten zu können: Bis 2030 soll jede Hamburgerin und jeder Hamburger von morgens bis in die Abendstunden binnen fünf Minuten ein öffentliches Mobilitätsangebot erreichen können. Dies ist in der Fläche nur möglich, indem man das klassische ÖPNV-Netz um On-Demand-Angebote ergänzt und mit ihnen verknüpft. Autonome fahrende Shuttles spielen hierfür wiederum eine Schlüsselrolle, mit ihnen können die Vorteile der digitalen Mobilität optimal genutzt werden und der Komfort für die Fahrgäste mit einer effizienten Verkehrssteuerung kombiniert werden.

 

„Durch die Entwicklung und den Betrieb von hvv hop besitzt die VHH heute eine große Expertise im Bereich On-Demand-Verkehre. Mit AHOI denken wir den innovativen Service konsequent weiter. Ich freue mich über die Förderung durch das Bundesverkehrsministerium und auf die Zusammenarbeit mit unseren Projektpartnern.“

Dr. Lorenz Kasch, VHH-Geschäftsführer

Die Partner im Projekt ahoi

Teil des Projekt-Konsortiums sind neben der VHH die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH), der Berliner Softwareentwickler PSI Transcom GmbH, das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) mit Sitz in Berlin und Greifswald, das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme in Dresden sowie die Technische Universität Hamburg (TUHH), die auch schon die Entwicklung und den Betrieb von hvv hop begleitet hatte. Die Partner werden darüber hinaus eng mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zusammenarbeiten.

 

„Ein integriertes Verkehrsnetz als Angebot an die Menschen in der Metropolregion Hamburg ist im Rahmen des Hamburg-Takts mit seinem 5-Minuten-Versprechen ein zentraler Baustein für ein Gelingen der Mobilitätswende. Für die sogenannte erste und letzte Meile sind On-Demand-Verkehre die perfekte Lösung, um die öffentlichen Verkehrsmittel für noch mehr Menschen als alltagstaugliche Lösung attraktiv zu machen. Eine autonome On-Demand-Fahrzeugflotte ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur serviceorientierten und klimafreundlichen Mobilität der Zukunft.“

Anna-Theresa Korbutt, hvv-Geschäftsführerin

Über die Modellregion-Mobilität

Das Projekt ahoi ist Teil der Absichtserklärung zur „Modellregion Mobilität“, die Bund und Stadt Hamburg im Dezember 2022 vorgestellt haben. Bis 2030 sollen in Hamburg bis zu 10.000 autonome Fahrzeuge unterwegs sein und ein neues digitales On-Demand Verkehrsangebot schaffen, das auch für den ländlichen Raum adaptiert werden kann. Weitere Vorhaben sind die Automatisierung der Hamburger S-Bahn und die Ausrichtung des UITP-Weltkongresses in Hamburg in den Jahren 2025 und 2027.

 

Header-Bild: Die Übergabe des Förderbescheids fand im Hamburger Rathaus statt. V.l.n.r.: Anjes Tjarks, Volker Wissing, Dr. Lorenz Kasch, Anna-Theresa Korbutt.

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