vhh.mobility und IAV beschließen Forschungs- und Entwicklungskooperation
ahoi Projekt News | 27.11.2024
2025 soll das erste autonome Fahrzeug durch Harburgs Straßen rollen: Das haben heute vhh.mobility (Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein) und IAV (Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr) vereinbart. Dazu haben Deutschlands drittgrößte kommunale Busbetreiberin und IAV als einer der führenden Entwicklungspartner der Automobilindustrie eine Forschungs- und Entwicklungskooperation beschlossen. Partner für den Bau und die Zulieferung der autonomen Shuttles ist der Fahrzeugentwickler eVersum, ein Pionier auf dem Gebiet autonomer elektrischer Nutzfahrzeuge.
Zulieferung von fünf autonomen Fahrzeugen für das Projekt ahoi
Insgesamt werden im Rahmen der Kooperation fünf Fahrzeuge entwickelt und zugeliefert. Im zweiten Halbjahr 2025 geht planmäßig das erste Fahrzeug mit Sicherheitsfahrer*in an Bord in den Testbetrieb und wird auf Harburgs Straßen zu sehen sein. In den folgenden Monaten werden alle weiteren Shuttles nach und nach in den Einsatz gehen und ihren Dienst in der Flotte des städtischen On-Demand-Services hvv hop in Hamburg-Harburg aufnehmen. Perspektivisch soll die Zahl der autonomen Fahrzeuge auf bis zu 20 aufgestockt werden.
Das modulare E-Shuttle von eVersum ist Basis für das autonome Fahrzeug im Projekt ahoi.
Ein weiterer wichtiger Schritt für den ÖPNV im Süden Hamburgs
Dr. Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende in Hamburg: „Gemeinsam mit unseren Partnern leisten wir in Hamburg Pionierarbeit bei der Entwicklung des ÖPNV der Zukunft. Durch die Zusammenarbeit zwischen vhh.mobility, IAV, eVersum, Bund und Stadt gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt, um im Süden Hamburgs eine zusätzliche Säule des öffentlichen Nahverkehrs aufzubauen und zu etablieren. Hamburg ist hier Vorreiter – wir entwickeln das autonome Fahren nicht nur im urbanen Zentrum, sondern auch in den äußeren Stadtteilen weiter und sorgen so dafür, alle Bereiche der Stadt durch moderne, innovative Mobilitätsangebote noch stärker verkehrlich miteinander zu verbinden.“
Dr. Lorenz Kasch, Geschäftsführer vhh.mobility: „Noch ist der Weg für vollkommen autonom fahrende Shuttles als Teil des ÖPNV in Deutschland ein weiter und echte Pionierarbeit. Mit dem heutigen Tag sind wir diesem Ziel einen großen Schritt nähergekommen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit IAV und eVersum, um das innovative und zukunftsfähige Mobilitätsangebot für die Menschen in der Metropolregion Hamburg gemeinsam weiter voranzutreiben.“
Carsten Rinka, Chief Sales and Projects Officer bei IAV: „Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit unseren Partnern vhh.mobility und eVersum an der Spitze der Mobilitätswende zu stehen. Mit unseren intelligenten Lösungen treiben wir das autonome Fahren voran und schaffen innovative Mobilitätsangebote, die den öffentlichen Nahverkehr neu denken. Dieses Projekt ist ein weiterer bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Mobilität.“
Holger Postl, Geschäftsführer eVersum: „Basis für die autonomen Shuttles im Projekt ahoi ist das modulare eShuttle von eVersum in der 6,90 Meter langen Version mit 9 Sitzplätzen sowie zusätzlich Platz für einen Rollstuhl oder einen Kinderwagen. Nach ersten erfolgreichen Einsätzen solcher teilautonomen Fahrzeuge in Mannheim und Friedrichshafen freuen wir uns sehr darauf, gemeinsam mit vhh.mobility und IAV möglichst viele Passagiere sicher und komfortabel an ihr Ziel zu bringen.“
Holger Postl, Carsten Rinka, Dr. Lorenz Kasch und Dr. Anjes Tjarks mit unterschriebenem Letter of Intent.
Pionierarbeit – autonomes Fahren ohne Sicherheitsfahrer*in
Die Zielsetzung im Projekt ahoi (das steht für Automatisierung des Hamburger On-Demand-Angebots mit Integration in den ÖPNV) ist ein Betrieb der autonomen Fahrzeuge auf dem sogenannten Level 4, bei dem die Fahrzeuge ihre Fahrgäste sicher und zügig ohne Fahrpersonal von A nach B bringen. Ein Anwendungsfall, der absolute Pionierarbeit bedeutet und bisher in Deutschland noch nicht realisiert werden konnte. Autonom betriebene Verkehrsmittel werden von Mobilitätsexpert*innen als vielversprechender Lösungsansatz für die Umsetzung der Mobilitätswende betrachtet, insbesondere mit Blick auf Herausforderungen wie den Fachkräftemangel und den wirtschaftlichen Betrieb des ÖPNV.
„Bei Lieferung der Fahrzeuge nehmen wir in der zweiten Phase im Projekt ahoi zunächst den Testbetrieb mit Sicherheits-Fahrpersonal an Bord und ohne Fahrgäste auf“, erläutert Lorenz Kasch. „Sobald alle Anforderungen zu unserer Zufriedenheit entwickelt worden sind, öffnen wir in Phase 3 dann planmäßig den Betrieb mit den autonomen Fahrzeugen für unsere Fahrgäste im Bediengebiet Harburg – und dies zusätzlich zu den manuell gesteuerten hvv hop Shuttles.“