Erster open hvv Workshop zum Thema „Autonome On-Demand-Shuttles auf Harburgs Straßen“
ahoi Projekt News | 01.11.2023
Um das Projekt ahoi zum Erfolg zu führen, ist es wichtig, von Beginn an in den persönlichen Austausch mit den Menschen in Harburg zu treten und ihre Meinung zum autonomen Fahren einzuholen – das haben wir getan. Am 24.10.2023 fand in der Harburger Fischhalle, mitten im Harburger Binnenhafen, ein open hvv statt, ein Veranstaltungsformat des hvv, das Fahrgästen Raum zum Mitgestalten bietet, um den öffentlichen Nahverkehr noch besser zu machen. In gemütlicher, maritimer Atmosphäre diskutierten 11 Teilnehmende über das Thema „Autonome On-Demand-Shuttles auf Harburgs Straßen“.
Harburger*innen sind offen gegenüber autonomen Shuttles
Der Workshop begann mit einer kurzen Vorstellungsrunde, in der die Teilnehmenden erzählten, wie sie den ÖPNV in Hamburg bisher nutzen und wie ihre Einstellung gegenüber autonomen Fahrzeugen ist. Die in Bezug auf Alter, Geschlecht, Familienstand und Beruf sehr gemischte Gruppe hatte eines gemeinsam – alle nutzen den öffentlichen Nahverkehr regelmäßig und verzichten ganz bewusst auf das Auto. Auch die hvv hop Shuttles werden bereits von einigen der Teilnehmenden genutzt. Positiv überraschend war, dass die Teilnehmenden durchweg aufgeschlossen gegenüber autonom fahrenden hvv hop Shuttles waren.
Nach einer kurzen Präsentation des Projektes ahoi durch Projektmanager Fabian Zimmer kamen bereits erste Diskussionsthemen auf – also nichts wie rein in die Gruppenarbeitsphase. In drei Kleingruppen wurde diskutiert, was die Vor- und Nachteile autonomer On-Demand-Shuttles sind, was die autonomen Shuttles in Harburg zum Erfolg führen kann und was dabei speziell in der Kommunikation berücksichtigt werden muss.
Im Anschluss präsentierte jeweils ein Gruppenmitglied die Antworten in der großen Gruppe und es wurden die wichtigsten Punkte noch einmal hervorgehoben. Abschließend durfte auch noch ein persönlicher Rat an das Team von ahoi gegeben werden. Was sollten die Verantwortlichen bei der Umsetzung des Projektes unbedingt bedenken?
Die Teilnehmenden diskutierten zuerst in Kleingruppen und dann in der großen Runde.
Flexibilität und Sicherheit haben höchste Priorität
Die größten Vorteile von autonomen hvv hop Shuttles sahen die Teilnehmenden in der Flexibilität und der individuellen Mobilität des Angebotes. Danach folgten eine erhöhte persönliche Sicherheit und mehr Komfort als im konventionellen ÖPNV. Der Service, den man auch in den Randgebieten der Stadt nutzen kann, unabhängig von festen Fahrplänen und Haltestellen, fand in der Gruppe großen Anklang. Dass die autonomen Fahrzeuge einen beispielsweise nachts sicher nachhause bringen, ohne dass weite Wege in der Dunkelheit zurückgelegt werden müssen, ist ein großer Vorteil aus Sicht der Teilnehmenden.
Doch es zeigte sich schnell, dass das Thema Sicherheit bei potenziellen Fahrgästen eine noch größere Rolle im Bereich der Nachteile bzw. der Bedenken gegenüber dem autonomen Fahren spielt. Eine Teilnehmerin des Workshops bemerkte: „Ich war immer eher auf das Technische fokussiert und jetzt merke ich, dass mir die persönliche Sicherheit noch wichtiger ist.“ Denn was passiert, wenn im hvv hop Shuttle Konflikte mit anderen Fahrgästen entstehen? Wer achtet darauf, dass im Fahrzeug nicht geraucht wird und wie kann man sich vor allem nachts in einem Fahrzeug ohne Fahrer:in sicher fühlen?
Auf die Frage, was die autonomen On-Demand-Shuttles zum Erfolg führen kann, gab es viele Antworten. Es wurde klar, wenn die Bedenken beim Thema Sicherheit – persönlich und technisch – in Maßnahmen umgesetzt werden, kann das Projekt ahoi funktionieren. Ein Notfallknopf, Kameras oder spezielle Fahrzeuge für Frauen waren nur einige der ersten Ideen der Teilnehmenden. Darüber hinaus sollte das Angebot zuverlässig funktionieren, die Fahrzeuge pünktlich und jederzeit verfügbar sein. Besonders hervorgehoben wurde der Wunsch nach einer App, die alle Verkehrsmittel im hvv vereint und den Nutzenden die Buchung so einfach wie möglich macht.
Mit transparenter Kommunikation zum Erfolg
Zu guter Letzt ging es um die Kommunikation. Welche Informationen sind nötig, damit Fahrgäste in ein autonom fahrendes hvv hop Shuttle steigen, anstatt ein manuell gesteuertes Fahrzeug zu buchen? Hier waren sich alle einig – das Stichwort lautet Transparenz! Durch sachliche Informationen und positive Erfahrungsberichte sowie eine kontinuierliche und ehrliche Kommunikation muss Vertrauen gegenüber den autonomen Fahrzeugen aufgebaut werden. Die Teilnehmenden wünschten sich, dass die Fahrgäste auch weiterhin in die Entwicklung des Angebotes eingebunden werden, um aus Fehlern zu lernen und im Austausch zu bleiben.
In Form eines Graphic Recordings wurden die Ergebnisse grafisch festgehalten.
Wichtige Impulse durch den Austausch mit Fahrgästen
Unser erster open hvv war nicht nur für uns, sondern auch für die Teilnehmenden ein voller Erfolg. Für uns als Projektteam gibt es nichts Wertvolleres als das Feedback der Personen, die mit unseren autonomen Shuttles fahren werden – die Fahrgäste. Wir konnten wichtige Impulse aus dem Workshop mitnehmen, die sowohl in unser Kommunikationskonzept zum Projekt „ahoi“ als auch in die Entwicklung des Angebotes einfließen werden. Die Wichtigkeit einer transparenten, ehrlichen und kontinuierlichen Kommunikation ist uns dabei noch einmal besonders bewusst geworden.
Doch auch die Teilnehmenden konnten einiges mitnehmen. Sie fühlten sich eingebunden auf dem Weg in die Mobilität der Zukunft und hatten Freude daran, ihre Meinung zum Thema autonomes Fahren mit uns zu teilen.
„Ich habe zum ersten Mal das Gefühl, dass eine Verkehrswende spürbar wird. Gleichzeitig merke ich in dieser Diskussionsrunde, wie viele Herausforderungen es auch gibt.“
ein Teilnehmer
Bilder: hvv